Dienstag, 3. Februar 2015

Augenhöhe am 2. Februar 2015 in Leipzig - Um die kleinen Schritte geht es!

Kleiner Nervenkitzel im Vorfeld der Veranstaltung. Der Download des Films funktionierte nicht. Aber nach 15:00 Uhr hat es dann mit dem Herunterladen geklappt (Hier kann der Film gesehen werden). So stand dem Event nichts mehr im Weg. Zu Beginn wurden alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen begrüßt und kurz in das Thema „Augenhöhe“ eingestimmt. Dabei habe ich einen kurzen Blick auf meine Erfahrungen im HR-Management (fast 15 Jahre) gewagt. Dabei stellten sich häufig Fragen zu Verantwortung und Vertrauen in Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch habe ich die Gelegenheit genutzt, darauf hinzuweisen, wie wichtig derzeit praktizierte "Augenhöhe" gerade in Leipzig und Dresden ist. Ein Teilnehmer konnte vor dem Start des Films aus eigenem Erleben über die Entstehung der Filmidee bei einem Wevent berichten. Aber dann ging es los: "Film ab".

"Augenhöhe - Der Film" - Entscheidungen im Kollektiv - Szene mit dem Veto
"Augenhöhe - Der Film" bietet eine geballte Ladung verschiedenster Ideen und Ansätze. Von Führungskräften als freien Radikalen über (therapeutische) "Enthaltsamkeit" bis hin zu neuen Formen beim Finden und Treffen von Entscheidungen. Diese Bandbreite zeigt sich auch in den Reaktionen der Zuschauer und Zuschauerinnen auf den Film - es wurde gelacht, aufmerksam zugehört - aber auch Betroffenheit war sichtbar. Mir fallen da spontan die aufwühlenden Zitate "Sie haben ja wirklich Interesse an mir", "Man stellt die Besten ein und behandelt sie dann wie kleine Kinder" aber auch "Aus Verhalten wird Haltung" ein.

Nach dem Film entwickelte sich langsam eine Diskussion unter den über vierzig Teilnehmerinnen aus Leipzig, Dresden und München. Die Beiträge reichten von eigenen Beispielen und ersten Erfahrungen mit Augenhöhe bis hin zur skeptischen Äußerungen und Zweifeln, was den Neuigkeitswert und die Aussagekraft einiger der im Film gezeigten Beispiele angeht. Deutlich wurde, dass für neue Arbeitsformen mit Augenhöhe bestimmte interne und externe Voraussetzungen vorliegen müssen und dass es DAS ERFOLGSREZEPT nicht gibt. Ausschlaggebend scheint die erkennbare Wertschätzung von allen Mitarbeitern zu sein. Auch die prägende Rolle von Führungskräften bzw. einer Kultur des Miteinanders ist unbestritten. Sichtbar wurde in der Diskussion aber auch, wie schwer es Menschen fällt, Augenhöhe zu praktizieren. Dies betrifft insbesondere die Menschen, die ihre Arbeit in hierarchischen Organisation gelernt haben und sich nach Veränderungen neu positionieren müssen. Davon sind Führungskräfte und Mitarbeiter gleichermaßen betroffen. So ist es offensichtlich schwierig, Mitarbeiter von einer größeren Verantwortung zu überzeugen oder aber der Wunsch nach Augenhöhe kann durchaus mit dem Wunsch nach einer ("typischen") Vollzeitbeschäftigung kollidieren. In der Diskussion wurde nachdrücklich auf die Bedeutung von Achtsamkeit und den nötigen Wechsel der Perspektive verwiesen. Beispiele beweisen, dass Arbeiten in Augenhöhe realisiert werden kann: So wurde von der Agilisierung in Rechtsbereichen von Großunternehmen berichtet aber auch der partizipative Produktentwicklungsprozess in einer mittelständischen Großbäckerei erwähnt. Dies bedeutet: Augenhöhe ist möglich. Es werden aber vor allem die vielen kleinen und eigenen Schritte sein, die den Weg zu mehr Augenhöhe in Wirtschaft und Gesellschaft bereiten helfen. Dabei gibt es noch viel Raum für Diskussion und Experimente. Wir sollten es wagen.

1 Kommentar:

  1. Ich wurde jetzt mehrfach angesprochen, wo der Film angesehen werden kann. ;-)

    -> https://player.vimeo.com/video/118219210

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